Pflegende Angehörige besser entlasten!

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Familienbund fordert Nachbesserungen bei Familienpflegezeit

Der Familienbund der Katholiken begrüßt das morgen im Bundeskabinett beratene Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf, hält allerdings Nachbesserungen für notwendig. „Was Familien im Bereich der Pflege leisten, darf nicht als Selbstverständlichkeit hingenommen werden.

 

 

Auch berufstätige Familienangehörige wollen - und sollen - Pflegeverantwortung übernehmen. Dafür brauchen sie gute Rahmenbedingungen. Die Einführung des Rechtsanspruchs auf Familienpflegezeit und die geplante Lohnersatzleistung während einer 10tägigen Pflegezeit sind deshalb wichtige Verbesserungen“, sagt Stefan Becker, Präsident des Familienbundes der Katholiken.Er kritisiert allerdings, dass die Darlehen, die pflegende Angehörige nun zur Überbrückung des Lohnausfalls während der 24 monatigen Pflegezeit aufnehmen können, vollständig zurückgezahlt werden müssen. „Dies ist eine große Belastung für pflegende Angehörige. Die Kosten der Pflege werden so praktisch vollständig privatisiert, obwohl Familien hier die Gesellschaft entlasten, die sonst die Verantwortung für die Pflege übernehmen müsste“, so Stefan Becker. Auch wird die Gesamtdauer der Freistellungsmöglichkeiten mit 24 Monaten der Wirklichkeit nicht gerecht. Viele Arbeitnehmer/innen in Deutschland werden außerdem die neue Regelung nicht nutzen können, da sie in Betrieben angestellt sind, die weniger als 15 Mitarbeiter/innen beschäftigen. „Das Gesetz bringt den pflegenden Angehörigen zwar Verbesserungen gegenüber der bisherigen Rechtlage. Wir vermissen aber den großen Entwurf, der Sorgearbeit am Anfang und am Ende des Lebens umfasst und eine ähnliche materielle Absicherung und Förderung vorsieht“ so Stefan Becker.


V.i.S.d.P. Claudia Hagen