Seit Bekanntwerden des Koalitionsvertrags mäanderten Tweets über eine neu einzuführende Verantwortungs-
gemeinschaft durch die Medien. Sie lassen uns im Diffusen, was genau darunter zu verstehen sein wird. Auch wenn es die Fantasie anregt, was alles ein solches neues Institut sein könnte, sollte nicht der Eindruck erweckt werden, Ehe und Familie hätten als rechtliche und soziale Institutionen ausgedient. Die Familie ist nicht nur eine (emotionale) Beziehung, sie ist auch eine ökonomische Einheit mit Rollen und Funktionen wie Erziehung, (emotionale) Ernährung und Begleitung. Soll jetzt maximale Flexibilität und Individualität an die Stelle dauerhafter Verbindlichkeit treten? Richtig an der Diskussion um die Verantwortungsgemeinschaft ist, dass sie den Blick weitet: Praktisch gesehen sind schon jetzt nicht nur Eltern für Ihre Kinder et vice versa verantwortlich. Wir suchen Patentanten und Patenonkel, Kindergärten, Schulen, Vereine, Kirchengruppen und Pflegende, die uns zur Seite stehen. Um in dauerhafter Verantwortung füreinander in gelebter (Nächsten-)Liebe zu leben. Nicht immer ist der Alltag mit den verschiedenen Vereinbarkeiten und Anforderungen einfach.